Bräuche zu Silvester
Nach den Weihnachtstagen freuen sich die meisten Menschen auf Silvester – Abschied vom alten Jahr und Begrüßung des neuen Jahres. Dazu kommen die Familie und/oder Freunde zusammen. Aber warum feiern wir eigentlich Silvester? Welche Bräuche und ihre Hintergründe stecken in diesem besonderen Tag?
Als Silvester (regional auch Altjahrstag oder Altjahrestag) wird in einigen europäischen Sprachen der 31. Dezember, der letzte Tag des Jahres im gregorianischen Kalender, bezeichnet. Nach dem Heiligenkalender der römisch-katholischen Kirche ist dies der Gedenktag des heiligen Papstes Silvester I. Mit Einführung des gregorianischen Kalenders wurde der 31. Dezember zum letzten Tag des Jahres erklärt und hat damit seinen besonderen Platz im Kalender.
Mit einem Feuerwerk wird das neue Jahr begrüßt. Das Feuerwerk ist ursprünglich ein heidnischer Brauch. Schon in vorchristlicher Zeit glaubten die Menschen, dass der Lärm die bösen Geister vertreibt und das neue Jahr mit Schutz und Glück beginnt. Auch heute noch symbolisiert es den Aufbruch ins Neue.
Zum Neuen Jahr wünscht man sich einen Guten Rutsch. Mit Schlittern und Rutschen hat es wahrscheinlich nichts zu tun. Höchstwahrscheinlich kommt der „Rutsch“ nämlich ursprünglich aus dem Hebräischen und fand über das Jiddische Eingang in den deutschen Sprachgebrauch. „Rosch“ bedeutet „der Anfang“. Der gute Rutsch ist demnach also schlichtweg der gute Jahresanfang, den man sich wünscht.
Der Brauch, sich zum Jahreswechsel gute Vorsätze zu setzen, reicht bis in die Antike zurück. Schon die Römer ehrten den Gott Janus – den Namensgeber des Januars – als Gott der Türen und Übergänge. Mit Blick auf Vergangenes und Zukünftiges versprach man sich Besserung und einen Neuanfang. Heutzutage werden dabei oft auch die finanziellen Ziele mit in den Blick genommen. Sei es mehr zu sparen, Schulden abzubauen oder neue Investitionen wie zum Beispiel einen Hausbau zu planen.
In Deutschland hat sich der Klassiker „Dinner for One“ einen festen Platz im Fernsehprogramm zu Silvester gesichert.
Silvestergottesdienste und Jahresschlussandachten am Nachmittag, am Abend oder in der Nacht geben Raum für die Thematisierung von Vergänglichkeit und Neuanfang, Wunsch, Dank und Bitte.
Silvester wird weltweit gefeiert und jedes Land hat seine eigenen Bräuche:
- In Deutschland ist bei Silvesterfeiern Bleigießen (neuerdings Zinn- oder Wachsgießen) sowie das Öffnen einer Flasche Sekt zum Jahreswechsel weit verbreitet.
- In Spanien werden um Mitternacht zwölf Weintrauben gegessen, um Glück für die nächsten zwölf Monate zu sichern.
- In Italien isst man zu Silvester traditionell Linsen. Sie stehen für Münzen und sollen Wohlstand bringen.
- In Österreich läutet nachts um 12 Uhr die Pummerin, die große Glocke des Stephansdoms in Wien, das neue Jahr ein, übertragen im ORF, im Anschluss wird der Donauwalzer gespielt.
- In den Niederlanden feiert man den „Oudejaarsavond“ (Silvesterabend) im Familienkreis und reicht dazu Oliebollen, ein frittiertes Hefegebäck.
Es gibt viele Möglichkeiten Silvester zu verbringen. Silvester ist auf jeden Fall eine perfekte Gelegenheit, innezuhalten und mit Zuversicht nach vorne zu blicken. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Rutsch und alles Gute für das Jahr 2025.
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